Hauptbahnhof Antwerpen

Die Schönheit eines historischen Gebäudes mit nachhaltiger Technologie zur Geltung bringen

Der 1905 eingeweihte Hauptbahnhof „Antwerpen-Centraal“ ist ein architektonisches Juwel. Das denkmalgeschützte, vom belgischen Jugendstil beeinflusste Gebäude gilt als einer der schönsten Bahnhöfe der Welt. Im Volksmund wird das Gebäude auch als Spoorwegkathedraal, also Eisenbahnkathedrale, bezeichnet. Die majestätische Halle wird von einer 75 Meter hohen Kuppel gekrönt, und ein 44 Meter hohes gewölbtes Glasdach überspannt die Gleise – für die damalige Zeit eine bautechnische Meisterleistung. 

Im Jahr 2012 beauftragte die Stadtverwaltung das Ingenieurbüro Stramien/Antico mit der Erstellung eines Beleuchtungskonzepts, das eine Vision für die öffentliche Beleuchtung der Stadt liefern und für eine sichere, einladende und nachhaltige Atmosphäre im nächtlichen Antwerpen sorgen sollte.
 

Beleuchtung von Gebäuden zur identitären Stärkung der Stadt

Die Beleuchtung der städtischen Baudenkmäler spielt bei diesem Beleuchtungskonzept eine wichtige Rolle. Bei der Stadtverwaltung von Antwerpen ist man der festen Überzeugung, dass das Hervorheben besonders bedeutsamer Gebäude mithilfe einer speziellen Architekturbeleuchtung Atmosphäre schafft und die Identität der Stadt stärkt. 

Vor einigen Jahren hat die Stadtverwaltung die Beleuchtung des Rathauses und der Liebfrauenkathedrale im Stadtzentrum erfolgreich modernisieren lassen. Im Jahr 2020 beschloss man, den Hauptbahnhof mit einer neuen Beleuchtung auszustatten, da die vorhandenen Fluter nicht mehr zuverlässig funktionierten und viel Energie verbrauchten. Da der Bahnhof ein bedeutender Knotenpunkt für den nationalen und internationalen Zugverkehr ist, dient er als wichtiges Eingangstor zur Stadt. Oft erhalten die Besucher*innen bei der Ankunft am Bahnhof ihren ersten Eindruck von der Stadt. Daher war das Ziel der Planer*innen, seine Schönheit und seine historische Bedeutung hervorzuheben, um die Besucher*innen in einer magischen Atmosphäre zu empfangen, die Lust darauf macht, noch mehr von der Stadt zu entdecken. 
 

Die Schönheit des historischen Gebäudes bei Nacht zur Geltung bringen

Es wurde eine Ausschreibung für ein Architekturbeleuchtungskonzept durchgeführt, mit dem der frühere nächtliche Glanz des Gebäudes im Einklang mit dem städtischen Beleuchtungsplan wiederhergestellt werden sollte. Susanna Antico Lighting Design Studio erhielt den Auftrag für ein Beleuchtungskonzept, das dem Antwerpener Hauptbahnhof und den umliegenden Stadtvierteln ein unverwechselbares nächtliches Ambiente verleiht. 

Der Bahnhof ist ein Ort, an dem sich die unterschiedlichsten Menschen aufhalten. Bei der Konzeption stehen im unteren Bahnhofsbereich die Sicht, die Sichtbarkeit und die Sicherheit der Fahrgäste im Vordergrund. 

Die Fassaden hingegen werden in ein weiches Licht getaucht, das eine warme nächtliche Stimmung erzeugt. Durch eine spezielle Akzentbeleuchtung werden die architektonischen Details hervorgehoben. Sie erhalten dadurch Form und Tiefe, während das Dach, die Türme und die Kuppeln betont werden. So entsteht bei Nacht ein visuell beeindruckendes Gesamtbild. Dank dieses neuen Architekturbeleuchtungskonzepts erhält das historische Gebäude seinen angestammten Platz im Antwerpener Stadtbild zurück. Von der Keyserlei, vom Koningin Astridplein und von der Pelikaanstraat aus bietet sich eine atemberaubende Ansicht.
 

Intelligente Architekturbeleuchtung, eine lohnenswerte Kombination zum Energiesparen

Um diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen, wurde Schréder mit der Lieferung von mehr als 360 energieeffizienten LED-Flutern beauftragt. 

Da der Antwerpener Hauptbahnhof unter Denkmalschutz steht, galt es, eine Reihe von Auflagen für die Integration der Fluter in die Fassade zu erfüllen. Die Fluter sollten möglichst unauffällig sein, um die Gebäudeansicht bei Tag nicht zu beeinträchtigen. Der Linearfluter SCULPLINE mit seinem schlanken Profil erwies sich für diese Aufgabe als ideal. Er fügt sich harmonisch in die Fassade ein und lenkt mit der symmetrischen und der asymmetrischen Lichtverteilung das Licht genau dorthin, wo es benötigt wird. Die Fluter sind mit weißen LEDs bestückt, die über das DMX-Protokoll dynamisch angesteuert werden können.  

Mit dem Steuerungssystem kann der Lichtnetzbetreiber Fluvius die Anlage auf einfache Weise steuern und verschiedene Szenarien programmieren, mit denen die Beleuchtungsstärke im Verlauf der Nacht angepasst werden kann. Durch die Anpassung der Helligkeit wird die Stadt zusätzlich zu den Energieeinsparungen, die durch die Umstellung der HID-Leuchten auf die LED-Technologie erzielt werden, noch mehr Energie einsparen.  

Kompakte SCULPDOT Fluter wurden unweit der Türme installiert, um diese Meisterwerke der Baukunst wirksam in Szene zu setzen. Die Fluter sind einfach zu installieren und können vor Ort ganz präzise so eingestellt werden, dass sie die komplexen architektonischen Details optimal zur Geltung bringen.

Koningin Astridplein 27
Antwerpen
Belgien

Partner

Vergabebehörde: Stadtverwaltung Antwerpen
Beleuchtungsdesign: Susanna Antico Lighting Design StudioStudio
Lichtnetzbetreiber: Fluvius
Installation: Maes Industriële Verlichting
Gebäudeeigentümer: NMBS | KMDA

Anwendung(en)

107
SCULPLINE 1
247
SCULPLINE 2
13
SCULPDOT

Nachhaltige Beleuchtung auf viele Jahre hinaus

Bei der Auswahl der Scheinwerfer legten die Stadtverantwortlichen großen Wert auf die Zuverlässigkeit der Technik und die Verfügbarkeit von Ersatzteilen, um sicherzustellen, dass die Architekturbeleuchtung auf viele Jahre hinaus funktionsfähig bleibt. Dank der widerstandsfähigen Materialien und des hohen Schutzgrads der Produktserie SCULP ist sichergestellt, dass die photometrische und mechanische Leistung viele Jahre lang anhält und den Anforderungen der Stadt und der Lichtdesigner entspricht. 

Die enge Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Projektpartnern war ein entscheidender Faktor für den Erfolg dieses Projekts. Von der Konzeptionsphase bis zur Installation haben alle an einem Strang gezogen, um die unauffällige Integration der Fluter und den gewünschten visuellen Effekt auf ausgewogene Weise zu realisieren. 

Die neue Beleuchtung des Wahrzeichens wird von der einheimischen Bevölkerung wie auch von den Besucher*innen gleichermaßen geschätzt.

Wir haben festgestellt, dass viele Menschen beim Blick auf das beleuchtete Gebäude überrascht sind, wie viele Details bei Nacht zu sehen sind, die man tagsüber gar nicht bemerkt.

Michel Gerits
Michel Gerits
Stellvertretender Koordinator | Architekt – Stadt Antwerpen