Vernetzbare Lösungen: Umstieg auf smarte Technologien im eigenen Tempo
Über die Hälfte der Weltbevölkerung lebt heute in Ballungsräumen und bis 2050 werden es Prognosen der UN zufolge sogar 68 % sein. Gleichzeitig sind die Städte für mehr als 70 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich. Überall auf der Welt setzen Entscheidungsträger*innen in Städten auf innovative Lösungen, um ihren Teil zur Bekämpfung des Klimawandels beizutragen, denn die Zukunft hängt von den Maßnahmen ab, die heute getroffen werden. Die Wahl der richtigen Beleuchtung kann dabei eine wichtige Rolle spielen.
Die öffentliche Beleuchtung kann einen erheblichen Einfluss auf das Wohlbefinden der Menschen, das Wirtschaftsleben nach Einbruch der Dunkelheit und das Image einer Stadt haben. In vielen Großstädten wird durch die Umstellung auf LED-Beleuchtung schon heute viel Energie eingespart. Um aus einer Stadt jedoch eine echte Smart City werden zu lassen, ist ein Central Management System (CMS) wie etwa Schréder EXEDRA erforderlich.
Der Umstieg auf ein intelligentes System ist eine große Aufgabe. Wir sind der Meinung, dass jede Stadt, die eine Beleuchtungsumstellung in Betracht zieht, eine Option wählen sollte, die eine einfachere Nachrüstung ermöglicht, wenn die Zeit dafür gekommen ist: Die Projektverantwortlichen sollten sich für eine vernetzbare Lösung entscheiden.
Was heißt vernetzbar?
Vernetzbare Produkte sind eine gute Wahl für Kommunen, die ihre Beleuchtung entweder auf LED umstellen oder bestehende LED-Lösungen verbessern, dabei jedoch nicht sofort ein CMS installieren möchten. Kurz gesagt bedeutet dies, dass die Straßenbeleuchtung problemlos in ein vernetztes System integriert werden kann, wenn der Betreiber dies wünscht - ohne dabei die Infrastruktur komplett austauschen zu müssen.
Hinsichtlich der Hardware gibt es zwei Optionen: vernetzbare Leuchten mit einer Buchse des Typs NEMA oder Zhaga, an die später eine Leuchtensteuerung, ein so genannter Controller, angeschlossen werden kann, oder Leuchten, die bereits mit einem Controller ausgestattet sind, der jedoch noch nicht mit einem CMS verbunden ist.
Mit der zweiten Option kann sichergestellt werden, dass die zukünftige Beleuchtungsinfrastruktur sofort und ohne manuelle Arbeiten vor Ort vernetzt werden kann, was Zeit und Kosten spart.
Bei vernetzbaren Leuchten ist es außerdem möglich, die Kenndaten problemlos über ein Fernmanagementsystem wie Schréder EXEDRA abzurufen. Die Vernetzungsfunktionen ermöglichen ein einfaches, kosteneffizientes Anlagenmanagement.
Mehr lernen, später investieren
In intelligente Beleuchtungslösungen lassen sich intelligente Technologien integrieren, die das Leben der Menschen verbessern. Sie können zum Datenaustausch mit anderen Geräten vernetzt werden. Die Investition ist jedoch ein großer Schritt, und es gibt viele Gründe dafür, dass Planer zunächst nur die Leuchten nachrüsten und sich nicht sofort für ein komplettes CMS entscheiden möchten. Möglicherweise möchten die Verantwortlichen erst recherchieren, welches System am besten für ihre Bedürfnisse geeignet ist, Pilotprojekte durchführen oder sich mit den zuständigen Vertreter*innen anderer Städte austauschen.
Möglicherweise möchten sie sich zuvor auch mit den Wildtierbeständen vor Ort beschäftigen: Laut dem Living Planet Report 2022 sind die weltweiten Wildtierbestände seit 1970 um durchschnittlich 69 Prozent zurückgegangen. Eine vernetzte Beleuchtung kann hinsichtlich Farbtemperatur und Helligkeit problemlos angepasst werden, um Störungen der Tierbestände zu vermeiden, wie wir bei Projekten in Heidelberg und Galway bewiesen haben.
Vielleicht handelt es sich aber auch einfach um eine Budgetfrage, bei der die nötigen Mittel für eine Modernisierung der Beleuchtung, jedoch noch nicht für ein CMS vorhanden sind. Vernetzbar bedeutet, dass die Beleuchtungsanlage zukunftsfähig ist und ohne aufwendige zusätzliche Modifikationen an die Anforderungen von morgen angepasst werden kann.
Die Möglichkeiten sind grenzenlos …
Es sind Leuchten mit vorinstallierten, aber noch nicht aktivierten Controller lieferbar. Wenn Sie mehr über die Unterschiede zwischen der NEMA- und der Zhaga-Architektur erfahren möchten, laden Sie bitte hier unser kostenloses Whitepaper herunter. Die Leuchten können bei der Lieferung aber auch mit einem Sockel für die nachträgliche Installation eines Controllers ausgestattet sein. Dies ist komplizierter als das einfache Aktivieren bereits vorhandener Controller und erfordert manuelle Arbeiten. Im Vergleich zum Austausch oder zur Nachrüstung einer nicht vernetzbaren Leuchte ist dies jedoch immer noch die nachhaltigere Lösung.
Bei Schréder steht der Kunde im Mittelpunkt. Es gibt auch alternative Lösungen, mit denen Controller an Leuchtenauslegern und Masten, jedoch nicht an den eigentlichen Leuchten angebracht werden können. Manchmal können diese Lösungen bei Projekten mit besonderen ästhetischen Vorgaben bzw. Denkmalschutzvorschriften nützlich sein. Diese Option erfordert einen hohen manuellen Aufwand. Sie ist zeitaufwendiger und wirkt grundsätzlich weniger aufgeräumt als ein Sockel.
… und die Datenübertragung beginnt sofort
Vernetzbarkeit bedeutet, dass die Daten automatisch in ein CMS wie Schréder EXEDRA importiert werden, sobald der Controller eingeschaltet wird. Danach erfolgt die automatische Bestandserfassung und Inbetriebnahme. Dies ermöglicht eine optimale Überwachung, Wartung und Steuerung der Beleuchtungsinfrastruktur.
Das CMS-Beleuchtungssystem bietet den Betreibern unbegrenzte Anpassungsmöglichkeiten: Ob bei Fußballspielen, dichtem Verkehr aufgrund von Autobahnsperrungen oder in der Brut- und Aufzuchtzeit von Wildtieren - es stellt jederzeit und überall die optimale Beleuchtung zur Verfügung. Das CMS liefert außerdem einen präzisen Überblick über die Funktionen der Leuchten und unterstützt die Wartungsplanung sowie das Lebenszyklusmanagement. Auch der Energieverbrauch wird überwacht. Dies erleichtert datengestützte Entscheidungen im Hinblick auf eine nachhaltige Planung und auf Energieeinsparungen für die Stadt.
Vernetzbare Lösungen: eine Entscheidung für die Kreislaufwirtschaft
Die Beleuchtung zu modernisieren, ohne die Leuchten austauschen zu müssen, ist für Städte, die ihren Teil zum Erreichen der Klimaziele beitragen wollen, ein großer Vorteil. Eine vernetzbare Infrastruktur ermöglicht es, sich aktiv an der Kreislaufwirtschaft zu beteiligen.
Zum einen müssen keine neuen Leuchten beschafft werden, wenn die Beleuchtungsanlage eines Tages vernetzt werden soll. Zum anderen kann nach der Vernetzung eine sehr langlebige Infrastruktur gewährleistet werden. Die Lebensdauer der Anlagen ist länger, da defekte Teile vor Ort repariert oder nachgerüstet werden können, ohne dass die Leuchte ausgetauscht werden muss. Nach beispielsweise zehn Jahren kann die Beleuchtungsanlage dann durch den einfachen Austausch der Controller modernisiert werden, ohne dass die gesamte Beleuchtungsausrüstung ersetzt werden muss.
Sprechen Sie mit uns über eine vernetzbare Straßenbeleuchtung
Die Entscheidungen von heute, die Vorteile von morgen
Kommunen stehen heute mehr denn je unter Druck, Energie zu sparen, ihre CO2-Bilanz zu verbessern und ihre Infrastruktur in die Kreislaufwirtschaft zu integrieren - angefangen bei den UN-Zielen für eine nachhaltige Entwicklung bis hin zu nationalen Maßnahmen wie den britischen Dekarbonisierungsplänen und den französischen Gesetzen gegen die Lichtverschmutzung. Die Beleuchtung kann beim Erreichen dieser Ziele eine wichtige Rolle einnehmen.
Städtische Behörden, Planer*innen und Lichtdesigner*innen stehen vor einer enormen Auswahl, wenn sie in eine neue Beleuchtung investieren möchten. Doch ganz gleich, welche Leuchten, Systeme und Designs ausgewählt werden, es gibt eine Entscheidung, die nicht schwer fallen dürfte: die Entscheidung für eine vernetzbare Lösung.
Dies bedeutet, dass die Straßenbeleuchtung zu minimalen Kosten und ohne manuelle Arbeiten bzw. mit minimalem manuellem Arbeitsaufwand in ein intelligentes System integriert werden kann Die Entscheidung für eine vernetzbare Beleuchtung ist heute eine kleine, aber wichtige Entscheidung, die künftig eine Vielzahl von Möglichkeiten eröffnen wird.
Über den Autor
Laurent Secretin verfügt über umfangreiche Erfahrung im Bereich Elektronik. Er arbeitet seit 2012 bei Schréder und bringt dort sein detailliertes technisches Know-how und sein Wissen über Sensoren ein. Als in der Beleuchtungsbranche die LED-Beleuchtung und Steuerungssysteme Einzug hielten, leitete er die Forschung und die Produktentwicklung im Bereich Elektronik. Heute arbeitet er für unser Kompetenzzentrum für Smart Cities mit besonderem Schwerpunkt auf der vernetzten Welt des Internets der Dinge (IoT) und konzentriert sich darauf, die Kluft zwischen Technologie und Anwendungen zu schließen.
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