CO2-Emissionen reduzieren, Platz schaffen: Könnten E-Ladestationen am Straßenrand die Transformation Ihrer Stadt beschleunigen?
Viele Autobesitzer, ganz gleich, ob sie nun einen Sportwagen oder ein Familienauto fahren, steigen auf Elektro- oder Hybridfahrzeuge um. Elektroautos werden preiswerter, die Kraftstoffpreise schießen in die Höhe und die Luftqualität ist für Stadtbewohner*innen in aller Welt ein wichtiges Anliegen. Der Umstieg auf emissionsfreie Fahrzeuge ist möglicherweise die tiefgreifendste Veränderung im Personenverkehr seit der Erfindung des Verbrennungsmotors.
Viele Städte, darunter auch Amsterdam, Paris und London, verbieten zum Ende des Jahrzehnts die Nutzung von Pkw, die mit fossilen Kraftstoffen betrieben werden. In mehreren Ländern liegen Pläne vor, etwa ab diesem Zeitpunkt einen Verkaufsstopp für Neuwagen mit Benzin- oder Dieselmotor durchzusetzen. 63 Prozent aller Stadtbewohner*innen befürworten den Verkaufsstopp für Benziner nach 2030, wie eine führende Aktionsgruppe aus Brüssel verlautbaren ließ. Immer mehr Menschen entscheiden sich für Elektroautos - aus Gründen der Gesundheit, aus Kostengründen und der Umwelt zuliebe. Deshalb muss auch die Infrastruktur an die neuen Lebensumstände angepasst werden.
Damit diese wichtigen Veränderungen in die Realität umgesetzt werden können und die Luft in den Städten sauberer wird, müssen die Menschen die Möglichkeit haben, ihre Fahrzeuge zuverlässig, sicher und bequem laden zu können. Doch die Installation neuer Ladestationen macht es unter Umständen erforderlich, Straßen aufzureißen, Gehwege mit Ladestationen zu bebauen und größere Verkehrsstörungen in Kauf nehmen zu müssen. Wie wäre es denn dann … mit Straßenleuchten? Sie sind bereits vorhanden, mit dem Stromnetz verbunden und befinden sich direkt an der Straße. Smart Cities nutzen bereits heute intelligente Ladelösungen.
Kurze Ladezeiten, große Veränderungen
Die SHUFFLE Beleuchtungsstele ist eine hervorragende Lösung für Städte, die die Elektrifizierung des Straßenverkehrs unterstützen möchten. Die Stelen liefern eine ideale Beleuchtung, können aber auch mit Zusatzeinheiten wie beispielsweise mit Lautsprechern, Überwachungskameras, Umweltsensoren, WLAN-Zugangspunkten oder E-Ladestationen ausgestattet werden. Auch hier setzen wir uns wie immer dafür ein, offene Systeme zu unterstützen, die sich für die Praxis im städtischen Betrieb bewährt haben. Die SHUFFLE kann mit der Ladestation von Schréder ausgestattet werden, die in die Stele integriert wird (als Ausführung mit 11 kW Wechselstromleistung oder mit 22 kW Ladeleistung, mit der ein Auto in weniger als zwei Stunden auf eine Ladekapazität von bis zu 80 Prozent geladen werden kann). Sie kann auf Kundenwunsch auch so angepasst werden, dass andere externe E-Ladestationen integriert werden können.
Werden die E-Ladestationen in die SHUFFLE Stelen integriert, müssen auf den Gehwegen keine zusätzlichen Vorrichtungen installiert werden. Außerdem sorgen diese besonders in der dunkleren Jahreszeit für mehr Sicherheit. Dank einem integrierten Leuchtring erkennt man bereits von weitem, ob die Ladestation frei ist. Über quelloffene Protokolle wie etwa OCPP lassen sich auch Online-Zahlungssysteme einbinden, sodass die Nutzer*innen die Ladung kontaktlos bezahlen können. Die Entscheidung für eine solche Lösung liegt für Städte, die sich aktiv als Smart City positionieren möchten, auf der Hand.
Das Oeiras Valley in Portugal wird oft mit dem Silicon Valley verglichen. Hier sind innovative multinationale und einheimische Unternehmen angesiedelt. Die küstennahe Region bietet eine herausragende Lebensqualität. Hier steht bei den Planer*innen die Nachhaltigkeit an erster Stelle. Deshalb konzentriert man sich auf gemischte Verkehrsmodalitäten sowie auf die Förderung der Fahrradnutzung und emissionsfreier Fahrzeuge. In der Region wurden 59 Ladestationen installiert. Somit verfügt die Stadt über das landesweit dichteste, modernste Ladenetz für Elektrofahrzeuge. Dies zeigt den Bewohner*innen, dass der Umstieg auf ein Hybridfahrzeug auch für sie eine realistische Option ist.
Bei der Stadtverwaltung wollte man hier ein intelligentes Konzept verfolgen, bei dem die Gehwege freigehalten werden und die bereits an das Stromnetz angeschlossene Infrastruktur genutzt wird. Deshalb entschied man sich für die Installation von 17 Ladestationen in SHUFFLE Stelen, die mit Modulen für Beleuchtung, WLAN und Videoüberwachung ausgestattet sind. Gesteuert wird das System mit Schréder EXEDRA. So wird das Licht nachts, wenn die Flächen nicht genutzt werden, gedimmt. Bei Veranstaltungen lässt sich die Beleuchtung mühelos in Echtzeit anpassen. Da das System zudem Nutzungsdaten erfasst, kann die Stadtverwaltung anhand dieser Daten die Nachfrage analysieren. Erkenntnisse darüber, wie die Bevölkerung die E-Ladestationen nutzt, spielen bei der Ausrichtung der künftigen Infrastrukturentwicklung eine wesentliche Rolle.
Gibt es eine Ladestation in der Nähe?
Da Elektrofahrzeuge bei der Realisierung einer umweltfreundlicheren Zukunft des Straßenverkehrs eine immer wichtigere Rolle spielen, müssen Städte in die Bereitstellung von E-Ladestationen investieren. Doch wo laden die Nutzer*innen ihre Fahrzeuge? Viele Länder stellen Menschen, die zuhause im Rahmen des Umstiegs auf die E-Mobilität eine Ladestation installieren möchten, Fördermittel bereit. Das reicht für kürzere Fahrten und für den Weg zur Arbeit oftmals aus. Doch wenn Eigentümer*innen von Elektroautos längere Fahrten unternehmen oder eine andere Stadt besuchen möchten, stellen sie sich die Frage, wo sie ihr Auto aufladen können.”
Die sogenannte „Ladeangst“ ist real: Analysen des britischen Verbands der Autohersteller und -händler (SMMT) bestätigen, dass bei steigenden E-Auto-Verkaufszahlen die Zahl der freien Ladestationen für E-Autos abnimmt. Die Untersuchungen zeigen, dass sich in Großbritannien Ende 2019 im Schnitt elf Elektrofahrzeuge eine öffentliche Standard-Ladestation teilen müssen. Bis Ende 2020 ist die Quote auf eine Ladestation für 16 Elektrofahrzeuge gesunken.
Es gibt bereits sehr viele Apps, die die Suche nach der nächstgelegenen Ladestation erleichtern. Die Eigentümer*innen von Elektroautos kümmern sich auf diese Weise bereits vor der Fahrt darum, geeignete Ladestationen zu finden. Das zählt heute ebenso zur Reiseplanung wie die Buchung von Unterkünften und die Mitnahme der Reisepässe. Städte in aller Welt stehen vor der Herausforderung, genügend Ladestationen bereitstellen zu müssen, zum einen für Pendler*innen, die auf Elektrofahrzeuge umsteigen, und zum anderen für Besucher*innen, die mit dem Auto anreisen.
Für die Zukunft gerüstet
Die erste Bundesgartenschau (BUGA) wurde in Deutschland 1951 durchgeführt. Sie sollte die Chance bieten, kühne neue Ideen für Parks und weitere stadtplanerische Projekte zu präsentieren, um die Städte aufzuwerten. Die Gartenschauen dienen seither den Städten und Gemeinden als Motor für die Aufwertung von Stadtbezirken und hinterlassen ein bleibendes Vermächtnis. 2019 nahm man in Heilbronn die Herausforderung unter dem Motto „Blühendes Leben“ an. Die BUGA lockte 2,3 Millionen Besucher*innen zu Projekten wie der Umgestaltung des Neckarbogens in ein „Stadtquartier der Zukunft“ an.
In diesem Zusammenhang setzte die Stadt auf innovative, nachhaltige und zukunftsweisende Technologien, welche den Bedürfnissen und Wünschen der Menschen gerecht werden, und zwar heute wie auch in der Zukunft. Es wurden rund 300 SHUFFLE Stelen installiert, die ein intelligentes Beleuchtungssystem ermöglichen, welches sich an den tatsächlichen Bedarf anpasst und die heimische Tier- und Pflanzenwelt schützt. Mit diesem Schwerpunkt auf nachhaltiger Technologie möchte die Stadt außerdem die Bürger*innen zur Nutzung von Elektroautos ermuntern. Einige der SHUFFLE Stelen sind mit E-Ladestationen mit integriertem Zahlungssystem ausgestattet, um den Umstieg auf emissionsfreie Fahrzeuge zu fördern.
E-Ladestationen sind Innovationen, die jedoch mit klassischen städtebaulichen Maßnahmen kombiniert werden können, um ihre Wirkung zu maximieren. Die Schweiz ist für ihre Bahn und den öffentlichen Verkehr bekannt. In Herrliberg, einem eleganten Vorort von Zürich, entschied man sich für die Installation von zehn SHUFFLE Stelen mit E-Ladestation, um der Knappheit der E-Ladestationen im Gemeindegebiet zu begegnen und den S-Bahn-Verkehr zu ergänzen.
In Limburgerhof in Rheinland-Pfalz entschied man sich bei der Gemeindeverwaltung, den Park-and-Ride-Parkplatz neben dem Bahnhof mit SHUFFLE Stelen mit integrierten E-Ladestationen von Ebee zu beleuchten. Dies macht den Service für Pendler*innen und für Besucher*innen der Gemeinde noch attraktiver: Sie können ihr Auto laden, während sie im Zug sitzen. Zufriedene Fahrgäste, weniger Autos auf innerstädtischen Straßen und eine effiziente Infrastruktur für die E-Mobilität: ein echtes Win-Win-Win-Szenario.
Eine umweltfreundlichere Zukunft
Wir von Schréder unterstützen Städte schon seit vielen Jahrzehnten bei der Verbesserung ihrer CO2-Bilanz, indem wir auf LED-Beleuchtung umsteigen und energieeffizientere Leuchten sowie innovative Dimm- und Lichtsteuerungssysteme entwickeln. Das Beispiel von Heilbronn zeigt es: Wenn neue Stadtquartiere durchdacht entwickelt werden, können die Straßen so geplant werden, dass E-Ladestationen in der Beleuchtungsinfrastruktur integriert sind. Dies sorgt für ein elegantes Design von Anfang an. Wir freuen uns, dass wir Städte bei deren Bemühungen zur Abkehr von fossilen Kraftstoffen im Stadtverkehr unterstützen können, indem die Integration der E-Ladeinfrastruktur bei der Stadtplanung gefördert wird. Auf diese Weise sind wir alle für eine umweltfreundlichere Zukunft gerüstet.
Über den Autor
Guilherme Faria konzentriert sich als Business Development Manager von Schréder Hyperion, unserem Smart-City-Kompetenzzentrum, auf das enorme Potenzial von Smart-City-Anwendungen für Städte. Er setzt sich begeistert dafür ein, die Welt durch Technologie besser zu machen, und setzt Herausforderungen in konkrete Fragestellungen und Antworten in umsetzbare Lösungen um. In seiner Freizeit ist Faria ehrenamtlich tätig und leistet positive Beiträge für die Gesellschaft.
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