Menschen und Beleuchtung: Luis Ginga


Luis Ginga - Schréder Iluminaçao
Luis Ginga
Communication Manager - Schréder Iluminação

Hinter jedem Unternehmen stehen die Menschen, die dort arbeiten. Seit mehr als hundert Jahren steht Schréder dank seiner Mitarbeitenden im Bereich Beleuchtungstechnik weltweit an der Spitze. Bei Life@Schréder berichten wir von den Menschen, die Schréder zu dem machen, was es ist. Dabei betrachten wir die 70 Länder, in denen wir tätig sind, verschiedene Karrierewege und unser gemeinsames Engagement für Spitzenleistungen in der Beleuchtungstechnik.


In Portugal kann Schréder auf eine lange, bemerkenswerte Geschichte zurückblicken. Angefangen bei neobarocken katholischen Wallfahrtskirchen bis hin zur intelligenten Stadtbeleuchtung, deren Infrastruktur Ladestationen für Elektrofahrzeuge umfasst – wir haben gemeinsam mit den Verantwortlichen von Städten und Kommunen in ganz Portugal daran gearbeitet, die schönsten Plätze ins rechte Licht zu rücken. In Portugal haben wir auch eine vielversprechende Zukunft: Mit Schréder-Hyperion, unserem Kompetenzzentrum für Smart Cities in Lissabon, leisten wir unseren Beitrag zur vierten industriellen Revolution

Luis Ginga ist eine der Schlüsselfiguren bei Schréder Iluminação in Portugal. Seit mehr als vierzig Jahren arbeitet er unermüdlich daran, das Unternehmen zu dem zu machen, was es heute ist: Angefangen bei Beleuchtungs- und Designstudien bis hin zum Aufbau der Kommunikationsabteilung hat er dazu beigetragen, dass das Unternehmen immer größere Erfolge erzielt. Sein mitreißendes Engagement wird uns fehlen, wenn er im Laufe dieses Jahres in den Ruhestand geht.
 

Ich bin das, was man hier einen Alfacinha de Gema nennt, also ein waschechter Lissabonner …

Mit 17 Jahren habe ich angefangen zu arbeiten, und nach vier Jahren in anderen Branchen bin ich 1979 zu Schréder gekommen. Anfangs wusste ich noch nicht so recht, worauf ich mich da einlasse. Meine Motivation war in erster Linie das Gehalt. Ich bemerkte jedoch schnell, dass ich jetzt in einem ganz anderen Unternehmen arbeitete als bisher: Sowohl menschlich als auch fachlich waren die Anforderungen sehr hoch. Doch das spornte mich an, besser zu sein und noch besser zu werden. 
 

Angefangen habe ich in der Anwendungsabteilung. 2000 wechselte ich dann in die Kommunikationsabteilung …

Zunächst arbeitete ich in der Anwendungsabteilung an Beleuchtungs- und Designstudien mit. Zu dieser Aufgabe zählte auch das Erstellen technischer Zeichnungen von Leuchten. Als die Bedeutung der Kommunikation zunahm, richteten wir im Jahr 2000 in Portugal die Kommunikationsabteilung ein. Mit der Einrichtung und Leitung dieser Abteilung wurde ich damals betraut. Ich übe diese Aufgabe noch heute aus. 
 

Die Aufgaben haben sich verändert …

Werde ich heute gefragt, was ich tue, so antworte ich, dass ich kundenorientiert entwickelte Tools bereitstelle, um unser Vertriebsteam bei der Erfüllung seiner Aufgaben zu unterstützen. In Portugal erledige ich – mit der wertvollen Unterstützung unserer Abteilung „Group Communication Services“ – alles selbst. Manchmal ist das nicht einfach, doch nach so vielen Jahren sollte ich das doch eigentlich ganz gut hinkriegen!
 

Zu Beginn meiner Tätigkeit war das Telex unser wichtigstes Kommunikationsmittel. Mit dem Internet hat sich alles verändert ...

Früher haben wir alles von Hand gemacht. Das Internet war Science Fiction! Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie wir unser erstes Faxgerät bekamen. Ich kannte einen der ersten Vertriebsmitarbeiter, die solche Geräte in Portugal anboten. Er schlug vor, in diese spannende neue Technologie zu investieren. Wie sehr war mein damaliger Chef Pinheiro Torres erstaunt, als da dieses Blatt Papier mit einem Foto darauf aus dem Gerät kam. Als Ingenieur war er natürlich begeistert.
 

Auch unsere Kundschaft hat sich verändert … 

Die Kultur hat sich stark verändert. Architekt*innen und Lichtdesigner*innen spielen bei der Stadtbeleuchtung eine immer wichtigere Rolle. In den frühen 2000er Jahren begannen die Verantwortlichen in den Stadtverwaltungen zu verstehen, dass es nicht nur um die reine Beleuchtung des öffentlichen Raumes geht, sondern dass auch die dabei eingesetzten Materialien und ästhetische Aspekte eine wichtige Rolle spielen. Wir haben viele Projekte durchgeführt, bei denen wir dieser großen Nachfrage nach dekorativen Leuchten gerecht werden mussten.

Anfang der 2010er Jahre kam dann die LED-Revolution. Viele Unternehmen setzten damals ganz einfach auf die billigsten LED-Leuchten, um Kosten zu senken. Diese lieferten helles, kaltes LED-Licht. Wir hatten jedoch von Anfang an begriffen, wie wichtig es ist, unterschiedliche LED-Farbtemperaturen zu verwenden, um den Belangen von Gesundheit und Komfort gerecht zu werden.
 

Und wir gaben unseren Kunden und Kundinnen, was sie verlangten: Unsere Produktpalette hat sich geändert ... 

Als ich in Portugal anfing, war unser Leuchtensortiment sehr überschaubar und diente hauptsächlich der Straßenbeleuchtung. Das hat sich komplett geändert. In den 90er Jahren arbeiteten wir häufig mit unseren Kolleg*innen von Urbis Schréder in Großbritannien zusammen, da sie viele klassische Designkonzepte für Projekte im Kulturerbe-Bereich entwerfen. Gemeinsam mit Comatelec und dem französischen Designer Roland Jeol gestalteten wir die Leuchte „Tage“ für die Vasco-da-Gama-Brücke. Damals, im Jahr 2005, arbeiteten wir gemeinsam mit Pininfarina an der Leuchte „Francesca“ … Schon jahrzehntelang arbeiten wir zusammen mit dem Architekten Michel Tortel an der Gestaltung attraktiver Leuchten für urbane Umgebungen.

In Portugal haben wir Leuchten hergestellt, die von einigen unserer wichtigsten Architekten gestaltet wurden, darunter Álvaro Siza Vieira, der 1992 den Pritzker-Preis erhielt.

Schréder developed the Tage to light the majestic Vasco da Gama Bridge 25 years ago


Auch die Identität von Schréder hat sich gewandelt …

Ich habe alle Kataloge seit 1980 archiviert und kann somit genau verfolgen, wie sich unsere Identität entwickelt hat. Am Anfang gab es für die einzelnen Unternehmen keinerlei Vorgaben – jedes zur Gruppe gehörende Unternehmen hatte ein anderes Design. Für die verschiedenen Dokumenttypen gab es kein einheitliches Layout.

So habe ich zum Beispiel im Jahr 1998 eine Broschüre erstellt, in der alle Projekte von Schréder im Zusammenhang mit der Weltausstellung in Portugal im Jahr 1998 vorgestellt wurden. Es gab dafür keinerlei Vorgaben seitens des Unternehmens. Im Hinblick auf die Markenbildung war das natürlich ein Alptraum.

Wenn man in der Kommunikationsabteilung arbeitet, ist der erste Kunde das Vertriebsteam. Die Leute vom Vertrieb sind Techniker*innen. Sie sprechen für uns mit unseren Kunden und Kundinnen. Wenn wir neue Kommunikationsmittel entwickeln, müssen wir also zuerst sie überzeugen. Heute haben wir das Internet und die sozialen Medien. Letztere sind ein weiteres großartiges Instrument, um unsere Produkte zu präsentieren. Ich bin jetzt 65 Jahre alt. Doch manchmal muss ich meinen jüngeren Kolleg*innen zeigen, wie man eine LinkedIn-Seite einrichtet.
 

Wir verfügen über eine erstaunliche Bandbreite an Projekten …

Schréder Portugal war das erste Unternehmen der Schréder Group, das eine komplette LED-Beleuchtung für eine ganze Stadt installiert hat, und zwar in Arraiolos. Wir haben die Vasco-da-Gama-Brücke beleuchtet, die längste Brücke Europas.  Schon seit vielen Jahrzehnten beleuchten wir Dörfer, Städte, Autobahnen, Industriegelände und Sportstätten und sparen dadurch sehr viel Energie ein. Außerdem zeigen wir diese Projekte von ihrer besten Seite: Mit Vasco Vilhena, einem herausragenden Fotografen, arbeiten wir bereits seit 1998 zusammen. Er weiß ganz genau, wie man Lichtprojekte im Bild festhält.

Schréder delivered the lighting for Arraiolos, the first Portuguese town to be fully lit with LED street lights


Mir gefällt der Trubel auf Messen ...

Auch wenn immer weniger Messen stattfinden, ist die Organisation und Teilnahme noch stets eine Herausforderung, die mit viel Stress, Hektik und Energieaufwand verbunden ist. Doch so ein Messebesuch ist auch sehr motivierend, da damit ein ganz konkretes Ziel verfolgt wird. Dabei wird oft unsere Fähigkeit, unvorhergesehene Situationen zu lösen, auf die Probe gestellt. Wir beleuchten unseren Messestand gerne mit eigenen Leuchten, um unsere Produkte zu präsentieren. Das ist immer auch eine technische Herausforderung. 
 

Auf unseren Ausstellungsraum bin ich wirklich sehr stolz

Anfang der 2000er Jahre wurde unser Firmengebäude komplett renoviert und ein komplett neues Stockwerk gebaut. Für unseren Ausstellungsraum haben wir im Obergeschoss eine großzügige Fläche von 150 m² reserviert. Mit der Renovierung wurde ein Architekt beauftragt. Die Gestaltung des Ausstellungsraums wollten wir aber von Anfang an selbst übernehmen. Ich habe den gesamten Ausstellungsraum selbst konzipiert. Heute ist er vielleicht nicht mehr topmodern, aber auch nach 20 Jahren ist es noch immer ein attraktiver Raum, in dem wir die meisten unserer Produktreihen vorhalten – und wir haben davon wirklich viele!
 

Und das alles für unsere Kund*innen …

Im Rückblick hat sich vieles verändert. Computer, das Internet und soziale Medien haben unsere Arbeit und unsere Kommunikation radikal verändert. Eines hat sich bei Schréder jedoch nie geändert: der Fokus auf die Kund*innen und der Wunsch, zum Wohlergehen der Menschen und der Gesellschaft im Allgemeinen beizutragen. Und das macht Schréder aus, oder wie wir auf Portugiesisch sagen: E isso é ser Schréder! 

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