Menschen und Beleuchtung: Jérôme Dehon

Jérôme Dehon - Schréder
Jérôme Dehon
Group Technical Sales Support Engineer

Hinter jedem Unternehmen stehen die Menschen, die dort arbeiten. Seit mehr als hundert Jahren steht Schréder dank seiner Mitarbeitenden im Bereich Beleuchtungstechnik weltweit an der Spitze. Im Laufe des Jahres 2022 werden wir uns mit den Menschen beschäftigen, die Schréder zu dem machen, was es ist, und dabei ihre Laufbahn, wichtige Projekte und ihre Gedanken zur Entwicklung der Beleuchtungstechnik unter die Lupe nehmen.


Seit mehr als hundert Jahren ist Schréder im Bereich Beleuchtungstechnik führend: Diese Spitzenposition haben wir der unermüdlichen Arbeit unserer Mitarbeitenden zu verdanken. Sie entwickeln die technischen Möglichkeiten im Beleuchtungsbereich ständig weiter, stellen sicher, dass unsere Produkte den vor Ort geltenden und internationalen Standards entsprechen und tragen durch ihre Mitarbeit in Normungsausschüssen an höchster Ebene auch dazu bei, diese Standards weiterzuentwickeln. Bei der Beleuchtung von Straßen, Tunneln und Fußgängerüberwegen steht die Sicherheit an erster Stelle. Die technischen Studien, die wir bei jedem Projekt durchführen, tragen wesentlich zur Sicherheit bei.

Jérôme Dehon ist seit 14 Jahren in der Abteilung für Anwendungen und für den technischen Vertriebssupport bei Schréder tätig und reist um die Welt, um sicherzustellen, dass die von uns entwickelten Beleuchtungskonzepte vor Ort in sichere, energieeffiziente und attraktive Anlagen umgesetzt werden. Wir sprachen mit dem Ingenieur im technischen Vertriebssupport der Unternehmensgruppe an unserem Hauptsitz im belgischen Lüttich.
 

Ich komme hier aus der Gegend …

Ich habe in Lüttich Elektromechanik und Energietechnik studiert. Im Anschluss daran habe ich für ein auf Wärmetauschertechnik spezialisiertes französisches Unternehmen gearbeitet. Als ich mich beruflich weiterentwickeln wollte, hatte ich den Eindruck, dass ich bei Schréder die Möglichkeit haben würde, interessante Menschen kennenzulernen, zu reisen und einen nutzbringenden Beitrag zur Unterstützung von Städten und Kommunen zu leisten. Damals im Jahr 2008 wurden neue Technologien entwickelt. Die LED-Technologie brachte neue Verfahren, neue Beleuchtungsmöglichkeiten und einen revolutionären Umbruch mit sich. All dies senkte den Energieverbrauch erheblich, stellte uns aber auch vor neue technische Herausforderungen.
 

Die Menschen machen Schréder zu etwas Besonderem …

Marcel Justin, Leiter des Bereichs Anwendungen unseres Forschungs- und Entwicklungszentrums R-Tech, war schon damals eine Legende im Unternehmen und hat mir alles über Photometrie und Optik beigebracht. Jetzt bin ich derjenige, der dieses Wissen weitergibt und den Kollegen und Kolleginnen zeigt, wie man Angebote beurteilt, Lichtverhältnisse vor Ort misst und die Kund*innen bei der Auswahl hinsichtlich der Anwendungsmöglichkeiten unterstützt.
 

Meine Funktion umfasst eine Reihe von Aufgaben auf Konzernebene …

Jedes Beleuchtungsprojekt muss eine Reihe technischer Normen erfüllen. Gleichzeitig berücksichtigen wir die Wünsche und Anforderungen unserer Kund*innen. Zu diesem Prozess zählt auch, dass wir den Standort nach Einbruch der Dunkelheit besuchen, dort Beleuchtungsstärken messen und uns selbst von den Beleuchtungsgegebenheiten vor Ort überzeugen. Unsere Arbeit wird dadurch bereichert, dass wir weltweit im Kontakt mit unseren Ansprechpartnern stehen und Erfahrungen mit den unterschiedlichen Anforderungen und Befindlichkeiten in den verschiedenen Regionen sammeln.

Jérôme Dehon, Schréder geht regelmäßig vor Ort, um im Rahmen unseres Kundendienstes für die richtige Beleuchtung zu sorgen


Wir übertragen das, was im Labor funktioniert, auf die Welt draußen …

Bei der Einhaltung von Standards gilt es, sehr viele Aspekte zu berücksichtigen. Wenn wir eine Beleuchtungsanlage installieren, müssen wir daher manchmal vor Ort sein, um Messungen durchzuführen. Das ist immer interessant, denn dabei sehen wir, was alles passieren kann, und wir ziehen daraus Lehren für zukünftige Projekte. Wir nutzen eine digitale ILMD-Leuchtdichtekamera, die in vielen Situationen schnelle Messungen und präzise Analysen der Leuchtdichte ermöglicht. Sie ist besonders vielseitig einsetzbar und für Messungen in Straßen, Tunneln und an weiteren Standorten geeignet. Die Kamera ist für uns ein echter Gamechanger.


Das ist besonders wichtig bei Tunneln …

Die Beleuchtung von Tunneln stellt uns vor eine Reihe besonderer Herausforderungen, denn sie müssen auch bei Tag so beleuchtet werden, dass beim Ein- und Ausfahren die Sicherheit der Autofahrer*innen nicht beeinträchtigt ist. Hier kommt der Energieverbrauch ins Spiel, der für unsere Kund*innen vor dem Hintergrund der Auswirkungen der Beleuchtung auf die Umwelt eine immer größere Rolle spielt. Unsere Teams arbeiten ständig daran, unsere Systeme und unsere Arbeitsverfahren zu optimieren, damit wir stets die energieeffizientesten und sichersten Lösungen anbieten können.*

Dies erzielen wir zum Teil mit unserer Advanced Tunnel Solution (ATS), die auf speicherprogrammierbaren Steuerungen (SPS) basiert, welche in die Leuchten integriert sind. Mit einer ATS-Einheit werden 240 Leuchten angesteuert. Der Kunde verfügt dank der Fernsteuerungsmöglichkeiten über die vollständige Kontrolle. Die Lösung erfüllt darüber hinaus auch die weltweit höchsten Standards im Hinblick auf die Cybersicherheit.

Wir leisten Unterstützung für die in verschiedenen Ländern ansässigen Tochterunternehmen von Schréder. Diese sind mit der Region, den entsprechenden Vorschriften und den Kund*innen vertraut und übernehmen das Lichtdesign. Dann kommen wir ins Spiel. Wir messen die Lichtverhältnisse vor Ort und überprüfen die Einhaltung der Vorschriften. Wir messen in ganz Europa und in jüngster Zeit auch in außereuropäischen Regionen die Lichtverhältnisse in Tunneln.
 

Auch bei Fußgängerüberwegen …

Genau wie bei Tunneln gibt es auch in Bereichen, in denen Fußgänger*innen die Straße überqueren, einige Richtlinien bei der Beleuchtung zu beachten. Da in den einzelnen Ländern unterschiedliche Richtlinien gelten, müssen wir unsere Aus- und Weiterbildungsinhalte landesspezifisch anpassen. Der wichtigste Punkt ist die Sicherheit: Werden die Fußgänger*innen früh genug und klar genug gesehen?


Ich bin viel unterwegs …

Ich persönlich reise für mein Leben gerne. Auf Reisen kann man andere Städte entdecken und neue Menschen, Lebensweisen und Beleuchtungssysteme kennenlernen. Dabei entwickelt man ein Gefühl, wie die Installationen funktionieren. Ich tausche mich wirklich gerne mit Experten in London, einer tollen Stadt, aus. Ich war auch schon in der Türkei, in Georgien, Südafrika und Kroatien. Es ist für mich faszinierend, bei der Arbeit Ideen auszutauschen und zu erfahren, auf welche Weise die Beleuchtung in den verschiedenen Ländern eingesetzt wird. Obwohl ich viel reise, befindet sich eines meiner Lieblingsziele doch ganz in meiner Nähe. Ein ganz besonderes Projekt für mich war die neue Beleuchtung für die Autobahntunnel Kinkempois und Grosses Battes in Lüttich. Die Tunnel wurden letztes Jahr überflutet. Wir haben vor Kurzem die bisherige Beleuchtung durch eine neue, moderne LED-Beleuchtungsanlage ersetzt.

Nach so vielen Jahren, die wir in diesem Bereich gearbeitet haben, sind wir eine feste Größe im Bereich der Normung. Ich bin auch für die Internationale Beleuchtungskommission (CIE) tätig, die sich mit allen Angelegenheiten in Bezug auf Wissenschaft und Kunst von Licht und Beleuchtung befasst. Dort leite ich einen Ausschuss für Tunnelbeleuchtung.
 

Ich bin stolz darauf, bei Schréder zu arbeiten …

Es ist schön, in einem Familienunternehmen zu arbeiten. Das Unternehmen vertritt starke grundlegende menschliche Werte, die in der heutigen Zeit unerlässlich sind. Für mich war es auch sehr beeindruckend, wie schnell wir während der Pandemie die Arbeit auf das Homeoffice umgestellt und ein neues Gleichgewicht entwickelt haben. Ich liebe meine Arbeit, bei der sich die technischen Aspekte der Beleuchtung mit meinem Interesse am Städtebau verbinden. Gleichzeitig schätze ich es auch sehr, mit meiner Partnerin beim Wandern die Natur zu erkunden und die schönen Landschaften um Lüttich und in ganz Europa zu genießen.

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* Hinweis: Jérôme Dehon koordiniert derzeit zwei internationale technische Ausschüsse, die sich mit der Entwicklung von Empfehlungen und Normen für die Tunnelbeleuchtung befassen (CIE TC 4-53 auf internationaler und CEN/TC 169/WG 6 auf europäischer Ebene).