Menschen und Beleuchtung: David Cunha

David Cunha - Smart City Solutions Manager - Schréder Hyperion
David Cunha
Manager für Smart-City-Lösungen – Schréder Hyperion

Hinter jedem Unternehmen stehen die Menschen, die dort arbeiten. Seit mehr als hundert Jahren steht Schréder dank der Innovationskraft seiner Mitarbeitenden im Bereich der nachhaltigen Beleuchtungstechnik weltweit an der Spitze. In dieser Serie beschäftigen wir uns mit den Menschen, die Schréder zu dem machen, was es ist. Dabei nehmen wir ihre Laufbahn, wichtige Projekte und ihre Gedanken zur Entwicklung der Beleuchtungstechnik unter die Lupe.

 

Schréder steht seit mehr als hundert Jahren an der Spitze des Innovationsgeschehens, von den Anfängen der Elektrizität bis hin zur weltweiten Smart-City-Revolution. Unser Smart-City-Zentrum Schréder Hyperion ist an der Nova School of Business and Economics im portugiesischen Großraum Lissabon angesiedelt. Es unterstützt Städte in aller Welt beim digitalen Wandel des öffentlichen Raums. Durch umfassende Smart-City-Lösungen, die auf Offenheit und Interoperabilität basieren, unterstützen wir unsere Kund*innen dabei, ihre Vision auf ihre eigene Weise zu verwirklichen.

Mit unserer IoT-Plattform Schréder EXEDRA kann der Stromverbrauch um bis zu 85 Prozent gesenkt werden. Unsere SHUFFLE Stelen werten Außenbereiche durch die Integration von Funktionen wie etwa Lautsprecher, Videoüberwachung, WLAN, Ladestationen für Elektrofahrzeuge und Leuchtringe auf.  

David Cunha spielt bei diesen innovativen Entwicklungen eine entscheidende Rolle. Er ist bei Schréder Hyperion als Manager für Smart-City-Lösungen tätig und leitet die Entwicklung und Umsetzung der globalen Smart-City-Strategie der Schréder Gruppe sowie die Strategie für SHUFFLE. Seine Tätigkeit bei Schréder Hyperion nahm er im Jahr 2021 auf. Früher war er in der Stadtverwaltung von Lissabon in unterschiedlichen Positionen in den Bereichen Bauingenieurwesen und IKT tätig. 
 

Ich habe Bauingenieurwesen studiert …

Das hatte vor allem familiäre Gründe, doch mein Interesse an Technologie bestand schon immer – ich hätte genauso gut Informationsmanagement oder Informatik studieren können. Im Anschluss absolvierte ich einen Master in Verkehr und Infrastruktur, wobei ich mich auf die Planung und Instandhaltung von Autobahnen und Straßen konzentrierte. Noch vor Abschluss meines Studiums begann ich bei der Stadtverwaltung Lissabon zu arbeiten, wo ich 17 Jahre tätig war. 
 

Ich habe immer mehr technische Aufgaben übernommen …

Obwohl ich ursprünglich Bauingenieur bin, habe ich Plattformen entwickelt, über die die Bürger*innen direkt mit der Stadtverwaltung kommunizieren können. In Zusammenarbeit mit dem Sozialamt habe ich untersucht, wie man mithilfe technischer Lösungen die Lebensqualität von älteren Menschen und Kindern verbessern kann. 2017 wurde ich dann auf stadtpolitischer Ebene als leitender Berater tätig. Ich bin stolz auf die Arbeit, die ich für den Stadtrat geleistet habe, und der Wechsel zu Schréder war ein logischer nächster Schritt.
 

Auch die Straßenbeleuchtung ist eine öffentliche Dienstleistung …

Als Vertreter der Stadt habe ich an vielen Sitzungen mit Nicolas Keutgen, dem Gründer von Schréder Hyperion, teilgenommen. Dabei erkannte ich, dass bei Schréder die Bedürfnisse der Kund*innen im Mittelpunkt stehen und mein technisches Interesse geweckt wurde. Ich stellte viele Fragen und entschied, dass ich für diese neuen Herausforderungen bereit war. Wir leben in einer Zeit des Wandels, was sich bei der Transformation der Städte zu Smart Cities und bei der Bereitstellung von Beleuchtungslösungen zeigt. Letztere werden nicht mehr nur als eigenständige Lösungen angeboten, sondern sind heute Teil einer breit gefächerten Palette an intelligenten Angeboten.
 

Unsere Arbeit hat enormen Einfluss auf den öffentlichen Raum ...

Was wir heute im Bereich Smart Cities anstoßen, wirkt sich direkt auf das Leben der Bürger*innen aus. Die Smart-City-Strategie, die Steigerung der Sicherheit – all das gehört seit jeher zu unserem Wesenskern. Beleuchtung bleibt eine essenzielle öffentliche Dienstleistung mit großem Einfluss. Ein Beispiel ist der Mindil Beach Sunset Market in Darwin im Norden Australiens, den jährlich über 400.000 Menschen besuchen. Dort wurde eine neue Beleuchtungslösung mit integrierter Videoüberwachung gesucht. Für die Lösung durften jedoch keine Erdarbeiten durchgeführt werden. Nach intensiven Diskussionen haben wir eine praktikable Lösung gefunden

SHUFFLE provides smart city technology for Mindil Beach Sunset Market
SHUFFLE liefert für den Mindil Beach Sunset Market Beleuchtung, Videoüberwachung, WLAN und Lautsprecher

 

Meine Aufgabe ist es nun, den Rahmen für intelligente Lösungen abzustecken …

Welche Märkte, welche Lösungen, welche Bedürfnisse haben die Bürger*innen, und was ist langfristig nachhaltig? Schätzungen der Vereinten Nationen zufolge werden im Jahr 2050 68 Prozent der Menschen in Städten leben. Ich denke jedoch, dass die Entwicklung noch schneller voranschreiten wird. Heute gibt es eine Reihe von Problemen, vor denen alle Großstädte und auch viele kleinere Städte stehen. Wohnraum, Verkehr, Umweltfragen und das in Europa oft geforderte Ziel, bis 2030 die CO2-Neutralität zu erreichen. In den Ländern Nordamerikas sehen wir, dass auch die Sicherheit ein großes Thema ist. Die Bürger*innen erwarten von den Städten bessere Dienstleistungen, damit Abläufe schneller und effizienter erledigt werden können. Jetzt ist es an der Zeit, unser Handeln zu ändern, um eine nachhaltige Zukunft zu sichern.
 

Praktisch gesehen bin ich die Schnittstelle zu unseren Kunden …

Für manche Kunden ist dies die erste Berührung mit Smart-City-Initiativen. Andere, die sich schon auf dem Weg zur Smart City befinden, liefern uns Feedback für unsere Angebote. Eines der schon legendären Produkte, die wir im Smart-City-Bereich anbieten, ist die SHUFFLE Stele. Als Solutions Manager für dieses Produkt beschäftige ich mich damit, wie SHUFFLE unsere Kunden dabei unterstützen kann, ihre Smart-City-Ambitionen zu verwirklichen.
 

Auch im Unternehmen selbst arbeiten wir am eigenen Wandel …

Ursprünglich haben wir Beleuchtungslösungen wie Leuchten und LEDs verkauft und uns um deren Installation gekümmert. Heute bieten wir jedoch umfassende Smart-City-Services an, Wobei die Beleuchtung nur ein Teil des Gesamtangebots ist. Mit Produkten wie SHUFFLE und Schréder EXEDRA können wir unterschiedlichste Leistungen anbieten, darunter Ladestationen für Elektrofahrzeuge, Videoüberwachungssysteme und kostenlose WLAN-Hotspots. Im Bereich Smart-City bewegen wir uns oft zunächst auf unbekanntem Terrain: Es geht nicht mehr darum, große Mengen von Waren zu verkaufen, sondern vielmehr darum, zwischen Kunden, Konsortien und Städten als Vermittler zu agieren.
 

Konsortien spielen eine sehr wichtige Rolle …

Die meisten kennen sie nicht, aber Systeme wie Schréder EXEDRA wären ohne Allianzen wie TALQ nicht möglich. Sie definieren weltweit anerkannte Schnittstellenstandards für die Vernetzung von Smart-City-Geräten. Interoperabilität bedeutet, dass wir Lösungen anbieten können, mit denen jedes in der Stadt eingesetzte Smart-Device über eine TALQ-Cloud-to-Cloud-Bridge mit Schréder EXEDRA vernetzt werden kann. Ich bin stellvertretender Vorsitzender des Lenkungsausschusses und Vorsitzender der Arbeitsgruppe für Anforderungen beim TALQ-Konsortium, und es ist für mich immer ein Privileg, mit Kolleginnen und Kollegen aus der gesamten Branche zusammenzuarbeiten.
 

Mein Lieblingsprojekt …

Wir arbeiten gemeinsam mit Ausgrid in Australien an einem großen Projekt, bei dem 62.000 Straßenleuchten an Hauptverkehrsstraßen vernetzt werden sollen. Wir rüsten vorhandene Beleuchtungsanlagen mit intelligenten Steuerungssystemen aus, um Fehler erkennen, die Wartung optimieren, den Stromverbrauch messen und außerhalb der Hauptverkehrszeiten künftig die Beleuchtungsstärke reduzieren zu können. Interoperabilität, offene Systeme und Nachhaltigkeit sind uns sehr wichtig. Daher passt dieses Projekt genau zu unseren Prioritäten. In der ersten Projektphase konnte der Stromverbrauch bereits um 62 Prozent gesenkt werden. Bei derartigen Vorhaben geht es um Nachhaltigkeit, Langfristigkeit und Unterstützung für Städte, damit sie ihre Zielsetzungen erreichen. Ein weiteres Lieblingsprojekt ist La Baule in Frankreich, wo wir für die Beleuchtung der Strandpromenade eine Smart-City-Lösung mit einem ästhetisch besonders ansprechenden Design kombiniert haben.

Schréder is working with Ausgrid to make 62,000 luminaires smart
Schréder arbeitet in Australien gemeinsam mit Ausgrid daran, die dortigen Straßenleuchten zu vernetzen und Strom zu sparen
 


Besonders stolz bin ich auf unseren internen Wandel …

Ich habe seinerzeit vom öffentlichen Dienst in die Privatwirtschaft gewechselt – doch nicht in ein x-beliebiges Privatunternehmen, sondern ein erfolgreiches Familienunternehmen mit einhundertjähriger Geschichte. Unsere Geschäftsbeziehungen entwickeln sich weiter: Früher haben wir nur die Leuchten geliefert. Heute bieten wir auch kontinuierliche, laufende Serviceleistungen an. Ich bin sehr stolz auf die Arbeit, mit der wir in der Unternehmensgruppe Neues voranbringen, auf unser Angebot an neuartigen Produkten und Serviceleistungen und auf die neue Art der Interaktion mit unseren Kund*innen. Das ist wirklich faszinierend!
 

Hier habe ich am meisten gelernt ...

Ich habe Schulungen zu allen unseren Produkten erhalten, doch ehrlich gesagt habe ich hier das meiste von meinen Kolleginnen und Kollegen gelernt. Unser Team ist unglaublich vielfältig – so viele Kulturen, Länder und Regionen sind hier vertreten, was die Lernerfahrungen besonders bereichernd macht. Für die großartige Zusammenarbeit und die Geduld meiner Kolleg*innen bin ich sehr dankbar. Innovation verläuft nicht immer geradlinig, und auf dem Weg zu neuen Produkten und Dienstleistungen gab es viele Höhen und Tiefen. 
 

In meiner Freizeit …

Seit meiner Kindheit begeistere ich mich für den Sport – heute zählen Sport und Motorradfahren zu meinen großen Leidenschaften. Ich bin gerne draußen, besonders auf dem Wasser – es gibt für mich kaum etwas Schöneres, als im Sommer auf einem Boot zu sein.

Vernetzen Sie sich mit David Cunha auf LinkedIn.