Küstenlinien verbinden und neue Routen schaffen: Neue Beleuchtung verändert die Galwaybucht
Wir von Schréder sind enorm stolz darauf, wie wir mithilfe von Beleuchtung Plätze und Räume erhellt und neu gestaltet haben – vom Straßentunnel bis hin zum Sportstadion. Das Besondere an unserem Ansatz ist die Kooperation mit den Kund*innen, aus der ganz besondere Lösungen entstehen. Wenn wir von Stadtplanern einen Auftrag erhalten, analysieren wir ganz genau ihre Bedürfnisse (Energieeffizienz, Umgebung vor Ort, Anwendungen, Ästhetik), damit wir gemeinsam die richtige Wahl treffen können. In diesem Blogeintrag berichten der Stadtrat von Galway sowie die Einwohner*innen und Mitarbeiter*innen von Schréder über die gemeinsame Realisierung eines Projekts.
Ein Lied und die köstlichen Meeresfrüchte haben die überwältigende Galwaybucht an der Westküste Irlands berühmt gemacht. Der Stadtrat von Galway initiierte vor einiger Zeit ein Programm zur Aufrüstung der gesamten öffentlichen Beleuchtung bis 2022. Dafür standen 4 Mio. € zur Verfügung. Da 50 % des Energieverbrauchs der Stadt auf die öffentliche Beleuchtung entfielen, musste unbedingt eine intelligente, CO2-arme Lösung gefunden werden, die den Charakter der Stadt unterstreichen, die Umwelt möglichst wenig beeinträchtigen und den Blick auf die Bucht nicht stören sollte.
Der Stadtrat wollte speziell für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen ein Netzwerk schaffen, das den Verzicht aufs Auto attraktiv machen sollte. Auch unter Naturschutz stehende Küstenbereiche wie Blackrock, Salthill und der South Park in Claddagh sollten beleuchtet werden. Diese Gegenden sind bei Touristen sehr beliebt. Der Blackrock-Weg verbindet mehrere Ferienparks mit dem Dorf Salthill und führt am Golfplatz vorbei. Ziel war es, dass die Touristen auch ohne Auto die lokalen Geschäfte erreichen können und noch mehr von ihren Ferien haben sollten. Ein eigenes Netzwerk aus Rad- und Fußwegen würde sowohl Touristen als auch Einheimischen zugutekommen und außerdem die Umwelt vor Ort schonen.
Die Beleuchtung des Küstenwegs war im Stadtrat schon seit Jahren diskutiert worden. Während der Pandemie wurden dann Gelder für die Aufrüstung von Strecken in der ganzen Stadt frei. In Zusammenarbeit mit Electric Skyline entwickelte Schréder eine vernetzte und intelligente Beleuchtungslösung, die die Landschaft buchstäblich zum Strahlen bringt.
Unterwegs an der Küste, zu jeder Jahreszeit
Die beiden vorhandenen Fußwege entlang der Küste wurden sowohl von Spaziergängern als auch von Pendlern, die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs waren, im Sommer intensiv genutzt. Im Winter ist es da aber ab 17 Uhr stockdunkel. Dann ist da niemand mehr. Jetzt ist aus dem bei Nacht verlassenen Küstenweg eine beliebte Strecke für Fußgänger und Radfahrer geworden.
Es ging aber nicht nur um die Menschen, die an der Küste leben. Der Abschnitt war nie zuvor beleuchtet worden und die Küste ist ein besonderes Schutzgebiet. Die Umgebung dort musste also auf jeden Fall geschützt werden. Shaughnessys Team hatte eigens einen unabhängigen Umweltfachmann mit einem umfassenden Gutachten beauftragt. „Er hat alles geprüft, die Populationen von Fledermäusen, Vögeln und Ottern kartiert, einfach alles“, erinnert sich Shaughnessy. Noch dazu eröffnen sich von der Gegend aus spektakuläre Aussichten auf das Meer und den Sternenhimmel. Tatsächlich ist der Nachthimmel über Galway einer der dunkelsten in Westeuropa. Die Lösung musste also eine minimale Lichtverschmutzung nach oben und in Richtung der natürlichen Lebensräume garantieren.

Inzwischen beherbergt Galway die erste FlexiWhite-Anlage Irlands und die größte in ganz Europa. Untersuchungen haben ergeben, dass die Lichtverschmutzung durch helles, weißes Licht für die Tierwelt dreimal störender sein kann als weicheres gelbes oder amberfarbenes Licht. Das FlexiWhite-System von Schréder wechselt daher zwischen amberfarbenem und weißem Licht und schützt so Fauna und Flora, ganz ohne Abstriche bei der Sicherheit und dem Komfort für die Menschen. Gesteuert wird die Lösung komplett von Schréder EXEDRA. Über das System können im Falle von Ausgangssperren und je nach Planungsanforderungen auch Lichtpunkte ein- und ausgeschaltet werden. „So haben wir die volle Kontrolle“, berichtet Shaughnessy zufrieden.
Maßgeschneiderter Vorschlag
„In Galway legte man großen Wert auf einige Schlüsselelemente“, weiß Clare Thomas, Leiterin des Bereichs Anwendungen & Lösungen bei Urbis Schréder. Dazu gehörten eine Verbesserung bei der Barrierefreiheit und der Sicherheit, eine inklusivere Gestaltung des Raums für alle und der Erhalt des Landschaftsbildes. Clare Thomas‘ Ansatz basierte auf einer sorgfältigen Untersuchung des Geländes, der vorhandenen Beleuchtung und der Möglichkeiten, Raum zu schaffen. „Man muss mit den Kundinnen und Kunden sprechen und ihnen gewissermaßen einen Spiegel vorhalten. So erkennen sie, was sie wollen, aber vielleicht nicht ausdrücken können.“
Clare Thomas merkt an, dass Galway mit der längsten Promenade Irlands wuchern kann – mit geschützten Aussichtspunkten auf das Meer in Richtung Süden über die Galwaybucht. Und auch die heimische Umwelt galt es zu bewahren. „Das Letzte, was man da brauchte, war ein Wald aus Pollern.“ Gemeinsam haben wir einen 1,5 Meter hohen PHAROS-Poller entwickelt, der den Weg beleuchtet, ohne den Ausblick zu stören. Außerdem entstand eine speziell geformte Schale für die FLEXIA-Leuchte, die so einschlug, dass sie inzwischen zu unserem Standardsortiment gehört: FLEXIA QUERCUS.

„Weil die Gegend dort intensiv bewohnt ist und viele Häuser auf die Bucht ausgerichtet sind, konnten wir unmöglich eine sechs Meter hohe Säule mit nach unten gerichtetem Licht aufstellen. Das wäre nicht gut angekommen", erklärt Colm Shaughnessy. Die kleineren Poller „nehmen niemandem die Sicht, sie sind nicht im Blickfeld.“ Jede der Leuchten ist mit der EXEDRA-Beleuchtungsplattform von Schréder verbunden.
Anspruchsvolle Installation
Clare Thomas berichtet, dass die Stadt Galway EXEDRA von Schréder als Grundlage für ein komplett vernetztes Beleuchtungsnetzwerk nutzt.
Bei echter Nachhaltigkeit geht es nicht darum, durch eine neue Beleuchtung in einem Jahr eine bestimmte Menge CO2 einzusparen. Es geht darum, herauszufinden, wie ein Raum aktuell genutzt wird, und dann die Infrastruktur dafür zu schaffen, dass er langfristig genutzt werden kann und wandelbar ist.

Weil das Projekt so anspruchsvoll war, aber auch aufgrund der pandemiebedingten Störungen und der weltweiten Lieferengpässe war die Installation eine riesige Herausforderung. Schréder legt bei sämtlichen Aktivitäten großen Wert auf eine kontinuierliche Kommunikation mit den Kund*innen, und das war bei diesem Projekt nicht anders. „Es war eine Lernkurve zu erkennen“, berichtet Clare Thomas. Und da man bei Schréder stark problemlösungsorientiert ist, stand und funktionierte die Anlage rechtzeitig zum Beginn der Tourismussaison. Clare Thomas weiter: „Colm hat verstanden, wie die Beleuchtung andere Dinge nach sich ziehen kann. Das wirklich Coole ist, dass die Menschen die Promenade jetzt mehr nutzen als zuvor.“
Eines der Merkmale, das die Anlage für Eigentümer*innen und die Fauna vor Ort gleichermaßen attraktiv macht, ist die Tatsache, dass die Beleuchtungsstärken variiert werden können. Bei Flut steht die Gegend gelegentlich unter Wasser. Bei Zwischenfällen ist mehr Licht dann sehr nützlich. „Wir haben einen großen virtuellen roten Knopf. Wenn die Rettungskräfte wegen einer Überschwemmung oder aus anderen Gründen ausrücken müssen, können sämtliche Leuchten auf ein Maximum hochgeschaltet werden“, erklärt Neville Brown von Urbis Schréder, der ebenfalls an dem Projekt beteiligt war.
Und er fügt hinzu, dass alle mit dem Ergebnis sehr glücklich sind, auch wenn es im Verlauf des Projekts bei der Realisierung einige spannende Momente gab, zum Beispiel schwere Stürme während der Überprüfung.
Alles hat sich nach und nach zu dem entwickelt, was wir heute sehen. Die Leute lieben es, und das ist großartig.

Happy End
Anwohnerin Lorraine Deacy freut sich, dass sie jetzt auch um 6 Uhr morgens, wenn die Sonne noch nicht aufgegangen ist, „bis zum anderen Ende“ der Promenade spazieren kann. Das Licht „erleuchtet sanft den Weg, ist dabei aber nicht zu hell“, berichtet sie und ergänzt, dass die Zahl der Fußgänger*innen und Radfahrer*innen auf jeden Fall zugenommen hat. Auch Lorraine Deacys Sohn, der eine Behinderung hat, „liebt die neue Gegend“, vor allem die Lichter, „die sich auf seiner Höhe befinden, was wunderbar ist“.
Die neue Erweiterung der Promenade ist ein echter Gewinn für Galway und auch für mich persönlich“, schließt sie.


In ganz Irland sind Kommunalverwaltungen von der neuen Anlage angetan.
Bis heute erhalten wir immer noch Komplimente dafür. Immer wieder kommt aus Städten im ganzen Land die Frage, wo wir diese Beleuchtung bloß her haben.