Menschen und Beleuchtung: Jean-Luc Lambert

Jean Luc Lambert - Schréder Urban Deco Business Segment Manager
Jean-Luc Lambert
Business Segment Manager - Urban Deco

Unternehmen werden von den Menschen definiert, die für sie arbeiten: Seit über einem Jahrhundert ist Schréder dank seiner Mitarbeiter weltweit führend in der Beleuchtungbranche. Im Laufe des Jahres 2021 werden wir uns auf die Menschen konzentrieren, die Schréder zu dem machen, was es ist, einschließlich ihres Karriereweges, ihrer wegweisenden Projekte und ihrer Gedanken darüber, wohin die Beleuchtung als nächstes führen soll.

Jean-Luc Lambert ist Schréders Urban Deco Business Segment Manager. Er trat 1988 in das Unternehmen ein, nachdem er Elektromechanik studiert und eine kurze Zeit in der weltbekannten belgischen Bierindustrie gearbeitet hatte. Seitdem beleuchtet er weltweit Straßen, öffentliche Plätze, Tunnel und Brücken und hilft Städten, ihre eigene Identität mit maßgeschneiderten Beleuchtungslösungen zu schaffen. Hier reflektiert er über seine bisherige Karriere bei Schréder.

Als ich zu Schréder kam, investierte man dort gerade in die allerneueste Technologie: CAD-Design

Die Investition war enorm: Die angeschaffte EUCLID-Software von Matra Datavision kostete 1 Million belgische Francs - damals hätte man sich dafür ein Haus kaufen können. Zu der Zeit war es nicht so einfach, riesige Dateien zu versenden oder die Kompatibilität mit anderen Systemen zu gewährleisten, aber es veränderte trotzdem alles - wir konnten die Entwürfe direkt an den Werkzeugbauer für die Hochdruckformen für Aluminium- und Kunststoffspritzguss senden. Das Radialflutlicht „RD2“ war die erste Leuchte, die wir damit entworfen haben, und sie hat sich wirklich bewährt.
 

Ich trat einem speziellen Forschungs- & Entwicklungs-Team bei, das nach und nach erweitert wurde. 

Ich kam in das Unternehmen als Teil des R-Tech Forschungs- & Entwicklungs-Zentrums, einer kleinen Einheit etwas außerhalb der Schréder-Fabrik, die mehr als 600 Mitarbeiter hatte. Als ich anfing, waren wir in der Forschungsabteilung zu acht, plus eine Sekretärin, jetzt sind wir mehr als 100 weltweit! Wir arbeiten an Projekten für die gesamte Gruppe, da wir mit dem Unternehmen als Ganzes gewachsen sind.
 

Die Umstellung auf LED-Beleuchtung war ein Wechsel der Denkweise, wie das Mobiltelefon oder der Umstieg auf digitale Fotografie. 

Es gab eine Menge interner Diskussionen darüber, wie man das Umsetzen sollte, und uns wurde ein Budget zugeteilt, um herauszufinden, wie wir vorgehen sollten, während ein Kollege unsere traditionelle Beleuchtung unterstützte. Die Technologie selbst war anfangs teuer und nicht wirklich optimal für den Einsatz in der Straßenbeleuchtung. Also beschlossen wir stattdessen, ein dekoratives High-End-Produkt zu schaffen, die Leuchte PERLA, die ein Juwel der Beleuchtung werden sollte. Wir gestalteten sie so luxuriös wie möglich, mit LEDs als Diamanten in der Krone!

PERLA shines like a jewel in the night

Heute ist es umgekehrt: LEDs sind die erschwinglichste Option für die Beleuchtung von Straßen, Autobahnen, Tunneln - eigentlich für alle Bereiche, vom großen Stadion bis zum Flughafen.
 

Verschiedene Länder passen sich unterschiedlich schnell an. 

Italien zum Beispiel stellte die öffentliche Beleuchtung schon sehr früh auf LEDs um. Während meiner Zeit bei Schréder haben sich die Dinge weiterentwickelt und sind zentraler geworden, aber es gibt immer noch einen ausgeprägten lokalen Aspekt in dem, was wir tun. 
 

Einmal nahm ich 14 Flüge in 10 Tagen, um Projekte auf drei Kontinenten zu diskutieren. 

Wir beleuchteten Projekte in Ägypten, Dubai, Johannesburg, Perth, Melbourne, Sydney und zu guter Letzt in Auckland und Christchurch. So traf ich mich jedes Mal mit dem lokalen Team um unsere neuen Produkte zu erläutern und Projekte mit Kunden zu besprechen. Es war anstrengend, aber faszinierend.
 

Aber es ist auch sehr befriedigend, näher an der Heimat zu arbeiten. 

Die Place Saint-Lambert, der Hauptplatz meiner Heimatstadt Lüttich, wurde unter der Leitung von Claude Strebelle über mehrere Jahrzehnte hinweg umfassend renoviert. Eine riesige Fußgängerzone entstand, die wir mit einer neuen Leuchte namens Mysterieuse beleuchteten, die von Comic-Strips inspiriert war und speziell für diesen Raum entworfen wurde. Das war vor mehr als 20 Jahren, aber sie sieht immer noch großartig aus!

The Mysterieuse luminaire, designed by our own Jean-Luc Lambert, has been lighting Place Saint Lambert for over 20 years

Meine Rolle bei Schréder hat sich im Laufe der Zeit verändert. 

Es wurde für mich unrealistisch, bei jedem Projekt, an dem ich arbeitete, den gesamten Prozess von A bis Z zu verfolgen, also haben wir das Forschungs- & Entwicklungs-Team mit Ingenieuren und Konstrukteuren aufgestockt. 2005 übernahm ich schließlich die Verantwortung für alle Entwicklungen der Gruppe und für die Gründung von zwei Spin-offs, eines in Kolumbien, um unser Geschäft in ganz Lateinamerika auszubauen - ich spreche ein wenig Spanisch - und eines in China, um Schréders Präsenz in Asien zu erweitern. Eine großartige Zeit, die aber mit vielen Reisen verbunden war. Nach einer Marketing-Schulung an der INSEAD kam ich 2008 zum Marketing-Team der Gruppe, gerade als die LED-Technologie durchstartete und damit zu einer echten Chance wurde.
 

Wir arbeiten jetzt an anpassbaren Lösungen, insbesondere an der FLEXIA-Reihe

Einigen Städten ist es sehr wichtig, den gleichen Beleuchtungsstil beizubehalten, aber mit einer eigenen Note. Die FLEXIA-Serie kann in verschiedenen Konfigurationen gestaltet werden, um elegante Lösungen für SMART Cities zu bieten:  Masten, spezielle Ausleger, Hänge- oder Seilbefestigung über Straßen für alle städtischen Anwendungen. Wir haben maßgeschneiderte Systeme mit ausgefallenen Kronen und verschiedenen Accessoires entwickelt, die zur Identität der Stadt passen ... alles basiert auf der gleichen verbundenen Plattform, sodass dieser „einzigartige Charakter“ erschwinglicher ist, als man erwarten würde.
 

Worauf ich am meisten stolz bin, ist, in einem Bereich zu arbeiten, der wirklich Freude und Komfort hervorbringt. 

Wenn man den Menschen mehr Sicherheit bieten, wenn man das Leben sozialer und die Städte schöner und attraktiver gestalten kann, dann ist das mein kleiner Beitrag, um die Welt besser zu machen. Außerdem ist es sehr befriedigend, die eigene Arbeit in Aktion zu sehen. Irgendwann machten wir in Belgien einen Tagesausflug mit dem Zug und ich wies meine Kinder darauf hin, dass die Innenbeleuchtung des Zuges von uns stammte… Beim nächsten Schulausflug erzählten sie das ihrer ganzen Klasse!  

Die andere Sache ist, dass Schréder eine echte Gemeinschaft ist - nicht nur mit meinen direkten belgischen Kollegen, sondern auch weltweit. Als ich letztes Jahr mein 30-jähriges Arbeitsjubiläum bei Schréder feierte, hat mein Chef ein Lied für mich geschrieben und aufgeführt! Das ist etwas Besonderes.

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