Flexible Beleuchtung für Städte, die sich weiterentwickeln: die Ideen hinter FLEXIA

Jean Luc Lambert - Schréder Urban Deco Business Segment Manager
Jean-Luc Lambert
Schreder's Urban Deco Business Segment Manager

FLEXIA, Schréders jüngste Innovation, sollte auf der Light+Building 2020 in Frankfurt vorgestellt werden, doch leider wurde die Messe, wie viele andere weltweit, abgesagt. Hier erläutert Jean-Luc Lambert, Business Segment Manager von Schréders Unternehmensbereich Urban Deco, die Entwicklung von FLEXIA, der nächsten Innovation bei der Beleuchtung intelligenter Städte.

Was war Ihr Ausgangspunkt?
Seit einigen Jahren sind Städte und Behörden damit beschäftigt, die Beleuchtung an Hauptstraßen zu ersetzen und alte HID-Leuchten gegen LEDs auszutauschen, um Energie zu sparen und die Sichtverhältnisse zu verbessern. Dieser Prozess ist weit fortgeschritten, und viele Städte sind jetzt bereit für eine Neugestaltung, so Jean-Luc Lambert.  „Sie wollen nun dekorativere Straßenleuchten für Stadtzentren, Parks und Wohngebiete einsetzen.“ Schréder entwickelt regelmäßig maßgefertigte Leuchten für Kunden, sodass man beschloss, ein modulares System zu kreieren, um „jeder Stadt die Möglichkeit zu bieten, ihre eigene, einzigartige Identität zu schaffen und aufzuwerten“.

Städte auf der ganzen Welt entwickeln sich ständig weiter und verlangen von ihrer Beleuchtung viele Standardfunktionen. Die Systeme müssen die Sicherheit gewährleisten, mit der gleichen hohen photometrischen Leistung wie Schréders Straßenbeleuchtungssystem IZYLUM. Sie sollen den dunklen Himmel und die Tierwelt schützen. Planer und Architekten denken sowohl an künftige Generationen als auch an die heutigen Bürger, daher muss die Beleuchtung Teil der Kreislaufwirtschaft sein, alle Komponenten müssen also austauschbar und recycelbar sein. 

Die Beleuchtung kann eine entscheidende Rolle bei der Integration der neuesten Technologie in die Städte spielen. „Wir wollen intelligente, vernetzte Städte schaffen, in denen die Menschen gerne leben“, erklärt Jean-Luc. „Unsere Leuchten sind Zhaga-D4i-zertifiziert und NEMA-konform, sodass sie für eine breite Palette von IoT-Systemen geeignet sind.“


Wodurch zeichnet sich FLEXIA aus?In der Vergangenheit „haben wir immer entweder Mastaufsatzleuchten oder solche für Mastansatzmontage entwickelt - nie ein Modell, das für beides geeignet war“, bemerkt Jean-Luc. „Diese neue Leuchte sollte ästhetisch sein, Landschaften wirklich aufwerten und nicht nur bei Nacht, sondern auch bei Tag ein schönes Stadtmöbelstück sein“, wo immer Städte sie platzieren wollen.

FLEXIA is designed to suit all the different configurations that a city needs

Sie ist in Versionen für Mastaufsatz- und Mastansatzmontage, sowie in hängenden und Seilbefestigungsausführungen lieferbar und mit einer Flachglas- oder einer tiefen Abdeckung ausgestattet, sodass dieselbe Leuchte in verwinkelten mittelalterlichen Gassen und an modernen Uferpromenaden eingesetzt werden kann.

“Eine wirklich modulare Plattform,“ so Jean-Luc. „In dieser Hinsicht ist sie einzigartig - keine andere Leuchte bietet derartige Flexibilität und Anpassungsmöglichkeiten.” 



Erzählen Sie uns etwas über den Designprozess ...Michaël Verleyen, Inhaber des Designbüros IOL, war bereits als Student an der Kunst- und Designschule St. Luc in Lüttich für Schréder tätig und wollte unbedingt wieder mit dem Unternehmen zusammenarbeiten. „Er präsentierte uns die Idee einer Schachfigur“, berichtet Jean-Luc. „Von diesem Ausgangspunkt aus haben wir extrapoliert, sodass die Leuchte um eine Krone herum aufgebaut ist.“ Das unverwechselbare Mittelstück mit einer kleinen Kugel an der Spitze dient sowohl der Funktion als auch der Form: Es enthält die NEMA- oder Zhaga-Knoten, die es zu einem Teil eines vernetzten IoT-Systems machen. Verleyen gestaltete auch den Sofia-Ausleger so, dass die Knoten nahtlos in die Struktur integriert sind. 

So wie die Dame die vielseitigste Figur auf dem Schachbrett ist, wurde FLEXIA zur modularsten Leuchte, die Schréder je entwickelt hat.

The crown of the FLEXIA can be customised to highlight a city's identity

Im Oktober 2019 „war uns klar, dass wir ein wirklich gutes Werkzeug in Händen hielten“, berichtet Jean-Luc, und so begab sich das Team zurück nach St. Luc, wo alles begann, um die derzeit dort Studierenden nach ihren Ideen zu befragen. Als „Smart City Natives“ fielen den Designern der nächsten Generation innovative Akzente ein, wie der Ring um die Krone der Leuchte, der an die verschiedenen Bereiche einer Stadt angepasst werden kann.
 

Welche Herausforderungen ergaben sich während der Designphase?
Große Veränderungen sind nie einfach. Nachdem die Entscheidung gefallen war, ein modulares System zu schaffen, musste das Team austüfteln, wie sich all die verschiedenen möglichen Merkmale und Funktionen in eine einzige Plattform integrieren lassen. „Wie könnte man die Anzahl der Komponenten reduzieren, während jede Version exakt die gleichen Komponenten enthalten sollte und gleichzeitig ein ästhetisches Design gewährleisten?“, überlegte Jean-Luc. Während die Ingenieure darüber nachdachten, wie die Krone individuell gestaltet werden konnte, mit farbigen Lichtringen, Mustern und verschiedenen Leuchtengehäusen, um die Leuchte überall dort zu akzentuieren, wo sie angebracht wird, arbeiteten die Designer an modularen Teilen, die kombiniert werden konnten, um einen einzigartigen Reiz zu schaffen - überall auf der Welt. Angesichts der kulturellen Unterschiede und der Rolle der Beleuchtung bei der Schaffung eines Gefühls von Raum war dies ein wesentlicher Teil von Schréders Mission, Städten zu helfen, ihren Charakter zu betonen.

 

Wo können wir das fertige Produkt sehen?
"Ich bin wirklich stolz auf das Ergebnis und sehr enttäuscht, dass wir es nicht allen unseren Kunden auf der diesjährigen Light+Building präsentieren konnten," erklärt Jean-Luc. "Es gibt einfach so viele Möglichkeiten, und es wäre die ideale Gelegenheit gewesen, nicht nur die Plattform, sondern alle verschiedenen Technologien zu präsentieren."

Doch da statt Telefonaten Videoanrufe geführt werden, Webinare Veranstaltungen ersetzen und man Besprechungen über große Entfernungen führt, wurde FLEXIA online enthüllt. Wir werden demnächst unsere neuen digitalen Virtual- und Augmented-Reality-Erfahrungen vorstellen, damit die Kunden wirklich erkunden können, was mit dieser hochmodernen Plattform möglich ist.

"Trotz COVID-19 haben wir die ersten Bestellungen für das System erhalten, und ich kann es kaum erwarten, die ersten Installationen zu sehen", bemerkt Jean-Luc abschließend.

 

Über den Autor

Jean-Luc Lambert ist seit 1988 als Maschinenbauingenieur für Schréder tätig und hat seitdem zahlreiche Stadtleuchten entwickelt, immer mit dem Ziel, das Design zu verbessern und für mehr Effizienz zu sorgen.
Auf seinen Reisen durch die Welt hat er eine praktische Einstellung entwickelt. Sie ist die Grundlage für sein Streben nach der perfekten Lösung für Kunden in aller Herren Länder. In Sachen Beleuchtung macht ihm so schnell keiner etwas vor.

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